Deutschland

Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit haben begonnen

In Erfurt hat die Festtagszeremonie zum Tag der Deutschen Einheit begonnen. Mit dem Tag wird der Zusammenschluss von DDR und BRD begangen. Die Unterschiede zwischen Ost und West sind nach wie vor groß. Das Vertrauen in die Demokratie sinkt.
Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit haben begonnenQuelle: www.globallookpress.com © IMAGO/KH

Erfurt ist in diesem Jahr Gastgeber für die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit. Unter dem Motto "Zusammen wachsen" lädt die Thüringer Landeshauptstadt zum "Tag der Deutschen Einheit" ein, wo am 3. Oktober im Theater Erfurt der offizielle Festakt und die Einheitsfeier stattfinden. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hält in diesem Jahr die Festrede. 

Mit dem Tag der Deutschen Einheit wird der Zusammenschluss des Staatsgebietes der Deutschen Demokratischen Republik mit der Bundesrepublik Deutschland begangen, der am 3. Oktober 1990 stattfand. Vorausgegangen waren dem friedliche Proteste auf dem Staatsgebiet der DDR und Verhandlungen zwischen den USA und der Sowjetunion unter Beteiligung der Bundesrepublik. Nach umfangreichen Verhandlungen und der Zusage, dass sich die NATO nicht weiter nach Osten ausbreiten würde, stimmte der sowjetische Präsident Michail Gorbatschow der Einigung zu. Während die Sowjetunion ihre Militärbasen aufgab, sind in den Grenzen der alten Bundesrepublik nach wie vor US-amerikanische Stützpunkte vorhanden. 

Wirtschaftlich war der Zusammenschluss für die neuen Bundesländer schwierig. Das Eigentum der DDR wurde verkauft, zahlreiche Betriebe in Ostdeutschland wurden geschlossen. Noch heute liegt das Lohnniveau in Ostdeutschland deutlich unter dem der alten Bundesländer, die Arbeitslosigkeit liegt dagegen über dem Bundesdurchschnitt. Auch in anderen Bereichen ist es in den vergangenen dreißig Jahren nicht gelungen, das Land zu einen und die Niveaus anzugleichen. 

Zahlen des aktuellen Deutschland-Monitors, der vom Ostbeauftragten der Bundesregierung Carsten Schneider vor Kurzem vorgestellt wurde, verdeutlichen den Riss, der nach wie vor durch die Republik geht. Die Ostdeutschen sind gegenüber dem System der Bundesrepublik deutlich skeptischer als die Westdeutschen. So geht aus den veröffentlichten Zahlen hervor, dass 59 Prozent der Westdeutschen, aber nur noch 39 Prozent der Ostdeutschen zufrieden mit der Demokratie sind. Ein Unterschied von 20 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr sind die Werte zudem in beiden Landeshälften um mehrere Prozentpunkte gefallen. Auch die Zustimmung zu der Aussage, man könne in Deutschland seine Meinung frei äußern, ohne "Ärger zu bekommen", stimmen 58 Prozent der Westdeutschen, aber nur 43 Prozent der Ostdeutschen zu. Auch hier sind die Werte im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen. 

Mit der Arbeit der aktuellen Bundesregierung ist gerade mal ein Drittel aller Befragten in der Bundesrepublik zufrieden oder eher zufrieden. 

Vor diesem Hintergrund warnt Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Die Grünen) zum Tag der Deutschen Einheit vor der Vereinnahmung der Montagsdemonstrationen von 1989 durch Populisten. Die Proteste seien damals ein entscheidender Beitrag zur friedlichen Revolution gewesen, sagte die Grünen-Politikerin. Es sei daher zynisch und geschichtsvergessen, wenn Protestierende nun versuchen, sich in eine vermeintliche Linie der Tradition zu stellen, meinte Roth.

In seinem Grußwort zum Tag der Deutschen Einheit ruft Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angesichts der absehbaren wirtschaftlichen Schwierigkeiten in der Folge der Konfrontation mit Russland zur Geschlossenheit auf.

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