Verstärkung der NATO-Ostflanke: US-Militär verlegt Soldaten aus Vilseck nach Rumänien
Während Deutschland Soldaten nach Litauen schickt, verlegt das US-Militär knapp 1.000 Soldaten samt Panzern und Militärfahrzeugen von ihrem Standort Vilseck in der Oberpfalz nach Rumänien. Ein Teil der zum 2. Kavallerie-Regiment gehörenden Kräfte sei bereits abgereist, sagte Kommandant Joe Ewers am Mittwoch. Innerhalb der nächsten Tage sollen sich die weiteren Soldaten auf den Weg machen. Der Fokus der Mission liege auf Training, betonte Ewers. Wie lange die Soldaten in Rumänien bleiben werden, sei offen.
Insgesamt entsenden die Vereinigten Staaten angesichts der Ukraine-Krise fast 3.000 zusätzliche Soldaten nach Polen und Rumänien. Aus Vilseck sollte laut Pentagon eine Stryker-Staffel mit etwa 1.000 US-Soldaten nach Rumänien verlegt werden.
In der vergangenen Woche erklärte der Pentagon-Pressesprecher John F. Kirby, dass diese Kräfte nicht in der Ukraine eingesetzt werden. Gleichzeitig berief er sich auf die Notwendigkeit der Unterstützung von NATO-Verbündeten nach dem Artikel 5, wonach ein Angriff auf einen Verbündeten als ein Angriff gegen alle Verbündeten betrachtet werde. Die Ukraine ist allerdings bisher kein NATO-Mitglied.
"Die 82. Luftlandedivision verlegt Teile eines Infanterie-Brigade-Kampfteams und wichtige Unterstützungseinheiten nach Polen, und das 18. Luftlandekorps verlegt ein Joint-Task-Force-fähiges Hauptquartier nach Deutschland", so Kirby. In Polen trafen US-Truppen bereits am Samstag ein.
Am Dienstag verkündete der rumänische Verteidigungsminister Vasile Dincu: "Die Amerikaner sind angekommen." Demnach waren die ersten 100 US-Soldaten eingetroffen, und es werde nicht mehr lange dauern, bis der Rest der zusätzlichen US-Truppen kommt. Die 1.000 zusätzlichen US-Soldaten werden sich den rund 900 US-Soldaten anschließen, die sich bereits in dem Land befinden, das seit 2004 Mitglied der NATO ist und ein Raketenabwehrsystem beherbergt, welches bereits in der Vergangenheit mehrfach zum Streitpunkt wurde, weil es – wie auch ein entsprechendes Raketenabwehrsystem in Polen – die nationale Sicherheit Russlands bedroht.
Außerdem unterhält die NATO eine multinationale Landstreitkraft mit bis zu 4.000 Soldaten in Rumänien als Anrainer des Schwarzen Meeres, das auch eine 600 km lange Grenze mit der Ukraine teilt. Schon im Frühjahr vergangenen Jahres hieß es, Rumänien müsse seine Kapazitäten ausbauen, um "im Falle einer Krise oder eines Konflikts, die eine kollektive Reaktion erfordern, weitere NATO-Flugzeuge" aufnehmen zu können. Damals wurde damit begonnen, den ehemaligen sowjetischen Stützpunkt Campia Turzii als Drehkreuz für NATO-Operationen in der Schwarzmeerregion auszubauen, was die USA mit 152 Millionen Dollar finanziert hatten.
Jüngst hat auch Frankreich verlautbart, dass es plant, Truppen nach Rumänien zu entsenden. Paris könne die Führung einer künftigen NATO-Mission übernehmen, an der etwa 1.000 Soldaten aus verschiedenen Ländern teilnehmen könnten. Die NATO-Verteidigungsminister treffen sich Mitte Februar und könnten diesen Vorschlag konkretisieren. Frankreichs Verteidigungsministerin Florence Parly verkündete bereits letzte Woche, dass diesen Einsatz vorbereitende französische Fachleute schon in Rumänien eingetroffen seien.
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte am Montag, dass die NATO eine längerfristige militärische Präsenz in Osteuropa in Erwägung ziehe. Bisher unterhält das US-Militär im deutschen Grafenwöhr und dem benachbarten Vilseck seinen größten Standort in Europa. Einem Sprecher zufolge sind dort derzeit rund 12.000 Soldaten stationiert.
Mehr zum Thema - Washington: Neue Truppen wurden nicht zum Schutz der Ukraine vor Russland nach Europa entsandt
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.